Ausgabe 24/2022
Sehr geehrte Kollegen,
es gibt unter Fondsmanagern die alte Regel, dass die Gewinne in erster Linie während einer Baisse-Phase gemacht werden. Wem es gelingt, während einer Baisse-Phase die tiefsten Einstiegskurse zu erwischen, der wird langfristig betrachtet die beste Performance erzielen, sobald die alten Höchstkurse wieder erreicht werden. Der Grund ist der, dass mit fallenden Kursen die prozentualen Kurschancen in der nachfolgenden Hausse-Phase exponentiell steigen. Wer z.B. eine Aktie mit einem Kursabschlag von 75 % auf die Höchstkurse erwirbt, dem winken bei Erreichen der alten Höchstkurse + 300 % Gewinn. Wer bei einem Kursabschlag von 50 % einsteigt, bei dem liegt die Gewinnchance nur noch bei + 100 %. Wer keine Geduld hatte und schon bei einem Abschlag von 25 % eingekauft hat, der kommt bei Erreichen der alten Höchstkurse nur noch auf + 33,3 % Gewinn. Angesichts dieses banalen Zusammenhangs leuchtet Jedem sofort ein, dass es viel Sinn macht, intensiv darüber nachzudenken, wie tief die Kurse während einer Baisse fallen können.