Ausgabe 12/2022

Sehr geehrte Kollegen,

nachdem die FED am letzten Mittwoch die US-Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jetzt 0,25 % bis 0,50 % erhöht und die weitere Marschrichtung, nämlich 6 zusätzliche Leitzinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in 2022, vorgegeben hat, hat Jerome Powell nur 5 Tage später, nämlich am Montag, seine Aussagen korrigiert. Powell meinte, dass man die Leitzinsen bereits bei der nächsten FED-Sitzung ggf. um 50 Basispunkte anheben könnte. Wir sehen darin eine eindeutige Vorwarnung, dass genau dies passieren wird. Das bedeutet, dass Powell jetzt die Inflationsbekämpfung doch ernster nehmen wird, als man das zuvor annehmen konnte.

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Ausgabe 11/2022

Sehr geehrte Kollegen,

die FED ist letzten Mittwoch der BoE (und anderen Notenbanken) nachgefolgt und hat seit 2018 erstmals wieder die Leitzinsen (Fed Fund Rate) erhöht, und zwar von 0 % – 0,25 % auf 0,25 % – 0,50 %. Wie angekündigt, startet Powell mit 25 Basispunkten, um die Wirtschaft nicht zu belasten. In 2022 sollen weitere 6 Leitzinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte folgen. Die bedächtige Vorgehensweise der FED hat mit einer effektiven Inflationsbekämpfung nichts zu tun. Es ist gerade der Witz einer Leitzinsanhebung, die Wirtschaft „einzubremsen“, damit sich die Preissteigerungsraten automatisch zurückbilden. Wer ernsthaft die Inflation bekämpfen will, der fängt besser früher damit an als zu spät. Was die FED derzeit macht, kann man noch nicht einmal als „behind the curve“ bezeichnen. Es ist eher so, als ob die FED die „Zinskurveganz aus den Augen verloren hat.

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Ausgabe 10/2022

Sehr geehrte Kollegen,

der Goldpreis in $ hat letzten Dienstag das „Alltime High“ von 2.075 $/Unze nur ganz knapp um 5 $ verfehlt. Die Minen-Aktien konnten ebenfalls deutlich zulegen. Die Aktie von Newmont Mining stieg auf ein neues Rekordhoch. Da europäische Anleger zugleich von einem deutlichen Anstieg des US-$ profitieren, dürften sich die Portfolios unserer Leser sehr erfreulich entwickelt haben. Unser Muster-Depot erreichte am temporär mit über 297.000 € einen neuen Rekordwert. Gleichzeitig gab es an den Aktienmärkten, genau wie von uns befürchtet, massive Verluste. Der Anstieg der US-Konsumenten-preise (CPI) um + 7,9 % im Februar (+ 5,8 % in der EU) macht Probleme und erfordert eine restriktivere Geldpolitik. Da eine Lösung im Ukraine-Krieg nicht in Sicht ist, bleiben wir für die Aktienmärkte skeptisch (Ausnahme Minen- und Ölaktien). Lassen Sie sich nicht von den riesigen Kursschwankungen irritieren. Der Goldpreis kann leicht um 50 $ bis 100 $ innerhalb eines Tages schwanken, das ist die neue Normalität. Wir sehen wegen dieser Schwankungen keinen Grund unsere Gold-Strategie zu ändern.

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Ausgabe 09/2022

Sehr geehrte Kollegen,

die Frage stellt sich, wie man als Anleger auf den Krieg in der Ukraine reagieren sollte. Früher reagierten institutionelle Anleger reflexartig nach dem Motto: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“. Diesmal dürfte die Sache komplizierter sein! Russland ist das größte Land der Erde, es versorgt die Welt mit wichtigen Rohstoffen und verfügt über ein gigantisches Arsenal von Nuklearwaffen. Dass Russland von einem gekränkten „Narzissten“, der offensichtlich größenwahnsinnig geworden ist, „kontrolliert“ wird, macht die Sache nicht einfacher. Russland ist nicht nur eine Diktatur, sondern auch eine „Kleptokratie“, in der sich wenige Oligarchen rd. 40 % der Wirtschaftunter den Nagel gerissen haben“. Wie sollte man mit einem solchen Staat umgehen?

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Ausgabe 08/2022

Sehr geehrte Kollegen,

der Einmarsch der Russen in die Ukraine hat uns in unserer „Gold-Strategie“ bestätigt. In €uro gerechnet hat der Goldpreis am letzten Donnerstag mit 1.768,31 €/Unze ein neues „Alltime High“ erreicht. Am gleichen Tag stürzte der Nasdaq Composite Index bis auf 12.587,88 im Tief ab. Danach gab es riesige Gegenbewegungen sowohl beim Gold als auch an den Aktienmärkten. Hintergrund: Die Akteure an den Börsen klammern sich jetzt an die Hoffnung, dass die FED in dieser Situation auf „Inflationsbekämpfungsmaßnahmen“ verzichten wird, um die Wirtschaft nicht zu ruinieren. Die eigentliche Frage ist doch, ob der Krieg in der Ukraine für einen zusätzlichen „Inflationsschub“ sorgt.

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Ausgabe 07/2022

Sehr geehrte Kollegen,

in der letzten Woche fehlte es nicht an Meldungen, die das Potenzial hatten, die Märkte substanziell zu beeinflussen:

  • Die US-Inflationsdaten CPI (+ 7,5 % Konsumenten-Preisindex) und PPI (+ 9,7 % Produzenten-Preisindex).
  • Die Äußerungen von FED-Direktor James Bullard zur Inflationsbekämpfung.
  • Der Ausbruch des Goldpreises aus der Konsolidierungsflagge.
  • Die Meldungen zu einer angeblichen Entspannung in der Ukraine-Krise.
  • Der Rendite-Anstieg bei den 10 j. Treasuries auf über 2 %.

Welche Schlussfolgerungen kann man aus diesen Meldungen ziehen?

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Ausgabe 06/2022

Sehr geehrte Kollegen,

einige Leser fragten uns zuletzt, wie es sein kann, dass die Aktien von Minengesellschaften trotz erstklassiger Fundamentaldaten zu Spottpreisen gehandelt werden, während man einigen Wachstumsaktien absurd hohe PE-Ratios zubilligt. Am Beispiel B2Gold zeigten wir in Ausgabe # 4 auf, dass die Apple-Aktie auf der Basis der jeweiligen Cash Flows im Vergleich sechs mal teurer ist. Es gibt also einen riesigen Bewertungsunterschied zwischen B2Gold und Apple, obwohl B2Gold pro Aktie über viel mehr Cash verfügt und außerdem eine viel höhere Dividende zahlt. Noch viel krasser sind die Bewertungsunterschiede, wenn man Minen-Aktien mit Tech-Aktien vergleicht, die nicht einmal in der Lage sind einen positiven Cash flow zu generieren und auf Jahre hinaus keine Gewinne erzielen werden.

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Ausgabe 05/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wie es an den Börsen weitergeht, hängt unbestritten von den Zinserwartungen ab. Die Ankündigung von Jerome Powell die Leitzinsen in den USA in 2022 mehrfach anheben zu wollen, hat an den Aktienmärkten zu einem klaren Trendbruch geführt. Besonders hart hat es die Aktien schnell wachsender Tech-Unternehmen getroffen, die nur wenig (positiven) Cash flow und keine Gewinne vorweisen können. Die Logik dahinter: Analysten haben einfach die möglichen zukünftigen Jahresgewinne „abgezinst“, also den aktuellen „Barwert“ ermittelt, und auf diese Weise den Aktien der betreffenden Unternehmen entsprechend hohe PE-Ratios zugestanden.

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