Ausgabe 15/2022

Sehr geehrte Kollegen,

neulich erhielten wir von einem unserer Leser einen Zeitungsausschnitt aus der „Süddeutschen Zeitung“ mit der Bitte um Kommentierung. Der Artikel befasste sich unter der Überschrift „Glanz und Elend“ mit der Anlage von Gold als Schutz gegen Krisen und Inflation. Da derzeit so viel Gold gekauft wird wie selten zuvor, ging es um die Frage, ob Gold wirklich als „sicherer Hafen“ geeignet ist, und ob Gold sicher vor Inflation schützt. Der gewollte Tenor des Artikels: Gold ist eher weniger als „Inflationsschutz“ geeignet, und eine viel bessere Performance könne man mit Aktien realisieren. Um diese Aussage zu untermauern, wurde in dem Artikel auf die 1980er und 1990er Jahre verwiesen und sogar nicht davor zurückgeschreckt, einen verfälschten Vergleichschart abzudrucken. Was soll man zu derart irreführenden Statements noch sagen?

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Ausgabe 14/2022

Sehr geehrte Kollegen,

An unserer Strategie wird sich in den nächsten Wochen sicherlich nichts ändern. Das für die Anleger entscheidende Thema heißt mehr denn je Inflation, Inflation, Inflation! Lange wurde das Thema „Inflation“ von den Notenbankern und Ökonomen kleingeredet. Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. Dass sich das Thema Inflation binnen weniger Monate erledigt haben wird, glaubt jetzt niemand mehr. Und: Dass die schlimmsten Preissteigerungen seit 40 Jahren ein Problem darstellen, um das man sich zwingend kümmern muss, wird auch nicht mehr bezweifelt. Allerdings glauben die wichtigsten Notenbanker und Ökonomen immer noch, dass mit einem Ende des Ukraine-Krieges, einem Ende der Pandemie und einem Ende der Lieferketten-Problematik das Thema „Inflation“ wie ein böser „Spuk“ vorüberziehen wird.

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Ausgabe 13/2022

Sehr geehrte Kollegen,

immer dann, wenn es Anzeichen einer Annäherung zwischen den Kontrahenten Russland und Ukraine gibt, steigen die Aktienkurse und der Goldpreis korrigiert, und umgekehrt bei verhärteten Positionen. Letztlich gehen die Kämpfe mit unverminderter Härte weiter und die Vorstellungen der Verhandlungspartner liegen so weit auseinander, dass eine Lösung von territorialen Fragen in naher Zukunft unwahrscheinlich ist. Zwar gab es letzten Dienstag beim Treffen in der Türkei erstmals Lösungsvorschläge, die diskutiert wurden, aber ob den Vorschlägen auch Taten folgen werden ist völlig offen. Die Realität war bisher die, dass Putin bereits lügt, wenn er die Mundwinkel bewegt. Außerdem kann es sein, dass die sporadischen Verhandlungen auf russischer Seite lediglich den Zweck haben, Zeit zu gewinnen, um die militärischen Angriffe besser zu organisieren. Letztlich ist es doch so, dass niemand eine verlässliche Prognose darüber abgeben kann, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauern wird. Für uns verbietet es sich deshalb, aufgrund von Meldungen über das Kriegsgeschehen Investitionsentscheidungen zu treffen.

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Ausgabe 12/2022

Sehr geehrte Kollegen,

nachdem die FED am letzten Mittwoch die US-Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jetzt 0,25 % bis 0,50 % erhöht und die weitere Marschrichtung, nämlich 6 zusätzliche Leitzinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in 2022, vorgegeben hat, hat Jerome Powell nur 5 Tage später, nämlich am Montag, seine Aussagen korrigiert. Powell meinte, dass man die Leitzinsen bereits bei der nächsten FED-Sitzung ggf. um 50 Basispunkte anheben könnte. Wir sehen darin eine eindeutige Vorwarnung, dass genau dies passieren wird. Das bedeutet, dass Powell jetzt die Inflationsbekämpfung doch ernster nehmen wird, als man das zuvor annehmen konnte.

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Ausgabe 11/2022

Sehr geehrte Kollegen,

die FED ist letzten Mittwoch der BoE (und anderen Notenbanken) nachgefolgt und hat seit 2018 erstmals wieder die Leitzinsen (Fed Fund Rate) erhöht, und zwar von 0 % – 0,25 % auf 0,25 % – 0,50 %. Wie angekündigt, startet Powell mit 25 Basispunkten, um die Wirtschaft nicht zu belasten. In 2022 sollen weitere 6 Leitzinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte folgen. Die bedächtige Vorgehensweise der FED hat mit einer effektiven Inflationsbekämpfung nichts zu tun. Es ist gerade der Witz einer Leitzinsanhebung, die Wirtschaft „einzubremsen“, damit sich die Preissteigerungsraten automatisch zurückbilden. Wer ernsthaft die Inflation bekämpfen will, der fängt besser früher damit an als zu spät. Was die FED derzeit macht, kann man noch nicht einmal als „behind the curve“ bezeichnen. Es ist eher so, als ob die FED die „Zinskurveganz aus den Augen verloren hat.

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Ausgabe 10/2022

Sehr geehrte Kollegen,

der Goldpreis in $ hat letzten Dienstag das „Alltime High“ von 2.075 $/Unze nur ganz knapp um 5 $ verfehlt. Die Minen-Aktien konnten ebenfalls deutlich zulegen. Die Aktie von Newmont Mining stieg auf ein neues Rekordhoch. Da europäische Anleger zugleich von einem deutlichen Anstieg des US-$ profitieren, dürften sich die Portfolios unserer Leser sehr erfreulich entwickelt haben. Unser Muster-Depot erreichte am temporär mit über 297.000 € einen neuen Rekordwert. Gleichzeitig gab es an den Aktienmärkten, genau wie von uns befürchtet, massive Verluste. Der Anstieg der US-Konsumenten-preise (CPI) um + 7,9 % im Februar (+ 5,8 % in der EU) macht Probleme und erfordert eine restriktivere Geldpolitik. Da eine Lösung im Ukraine-Krieg nicht in Sicht ist, bleiben wir für die Aktienmärkte skeptisch (Ausnahme Minen- und Ölaktien). Lassen Sie sich nicht von den riesigen Kursschwankungen irritieren. Der Goldpreis kann leicht um 50 $ bis 100 $ innerhalb eines Tages schwanken, das ist die neue Normalität. Wir sehen wegen dieser Schwankungen keinen Grund unsere Gold-Strategie zu ändern.

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Ausgabe 09/2022

Sehr geehrte Kollegen,

die Frage stellt sich, wie man als Anleger auf den Krieg in der Ukraine reagieren sollte. Früher reagierten institutionelle Anleger reflexartig nach dem Motto: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“. Diesmal dürfte die Sache komplizierter sein! Russland ist das größte Land der Erde, es versorgt die Welt mit wichtigen Rohstoffen und verfügt über ein gigantisches Arsenal von Nuklearwaffen. Dass Russland von einem gekränkten „Narzissten“, der offensichtlich größenwahnsinnig geworden ist, „kontrolliert“ wird, macht die Sache nicht einfacher. Russland ist nicht nur eine Diktatur, sondern auch eine „Kleptokratie“, in der sich wenige Oligarchen rd. 40 % der Wirtschaftunter den Nagel gerissen haben“. Wie sollte man mit einem solchen Staat umgehen?

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Ausgabe 08/2022

Sehr geehrte Kollegen,

der Einmarsch der Russen in die Ukraine hat uns in unserer „Gold-Strategie“ bestätigt. In €uro gerechnet hat der Goldpreis am letzten Donnerstag mit 1.768,31 €/Unze ein neues „Alltime High“ erreicht. Am gleichen Tag stürzte der Nasdaq Composite Index bis auf 12.587,88 im Tief ab. Danach gab es riesige Gegenbewegungen sowohl beim Gold als auch an den Aktienmärkten. Hintergrund: Die Akteure an den Börsen klammern sich jetzt an die Hoffnung, dass die FED in dieser Situation auf „Inflationsbekämpfungsmaßnahmen“ verzichten wird, um die Wirtschaft nicht zu ruinieren. Die eigentliche Frage ist doch, ob der Krieg in der Ukraine für einen zusätzlichen „Inflationsschub“ sorgt.

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