Ausgabe 36/2021

Sehr geehrte Kollegen,

der US-Produzenten-Preis-index (PPI) hat im Oktober ebenso um + 6,2 % zugelegt wie der US-Konsumenten-Preisindex (CPI). Die wichtigen Inflations-Indikatoren müssten eigentlich bei Jerome Powell und Janet Yellen die „Alarmglocken“ schrillen lassen, aber beide ignorieren die „Inflationsgefahren hartnäckig:

I don’t think we are about to lose control of Inflation. I expect improvement by the middle to end of next year” (Janet Yellen).

We need to watch and watch carefully and see if the economy is evolving consistent with our expectations and adapt policy accordingly” (Jerome Powell).

Was ist von solchen Äußerungen zu halten? Wir denken nicht, dass es um reine „Fahrlässigkeit“ geht, sondern dass gezielt „Nebelkerzen“ geworfen werden, weil man einen „Kollaps“ der Wirtschaft durch harte „Inflationsbekämpfungsmaßnahmen“ verhindern möchte. Fakt ist, dass spätestens seit der Amtsübernahme durch Ben Bernanke alle FED-Prognosen zum „Inflationsthema“ falsch waren und vor keiner einzigen größeren oder kleineren Krise rechtzeitig gewarnt wurde. Drei Jahrzehnte lang wurden die Inflationsgefahren überschätzt und seit einigen Quartalen werden die Inflationsgefahren unterschätzt.

Weiterlesen

Ausgabe 35/2021

Sehr geehrte Kollegen,

in den USA steigen die Preise so schnell wie seit 30 Jahren nicht mehr (+ 5,4 % im September) und die Preissteigerungsrate in Deutschland ist im Oktober 2021 auf + 4,5 % geklettert. Zum Vergleich: Im Oktober 2020 lag der Wert noch bei – 0,2 %. Auch wenn wegen des durch die Corona-Pandemie verursachten Basiseffekts die aktuellen Preissteigerungsraten zu relativieren sind, sollte man die aufkommenden „Inflationsgefahren“ nicht verharmlosen. Die Notenbanker tun das aber in seltener Einträchtigkeit. Geht es nach Jerome Powell und Christine Lagarde, dann sind die Preissteigerungen ein vorübergehendes („transistory“) Phänomen. Sobald die Corona-Pandemie überwunden sei und die Lieferketten wieder funktionieren, werde der Preisanstieg der Vergangenheit angehören, Punkt!

Weiterlesen

Ausgabe 34/2021

Sehr geehrte Kollegen,

an der Wallstreet berauschen sich die Akteure an den neuen „Alltime Highs“ bei S & P 500, Dow und Nasdaq, vor allem aber an der Performance der Tesla-Aktie. Elon Musk hat es tatsächlich geschafft, die MarketCap von Tesla auf über 1.000 Mrd. $ zu steigern. Dem „Billionen Dollar Club“ gehören jetzt 5 Gesellschaften an:

Microsoft 2.490 Mrd. $ MarketCap

Apple 2.460 Mrd. $ MarketCap

Alphabet 1.970 Mrd. $ MarketCap

Amazon 1.710 Mrd. $ MarketCap

Tesla 1.120 Mrd. $ MarketCap

Nächste Anwärter für den „Billionen Dollar Club“ sind Facebook mit einer MarketCap von 900 Mrd. $ und Berkshire Hathaway mit einer MarketCap von 650 Mrd. $. Weit zurückgefallen sind Unternehmen, die früher einmal wertvollstes US-Unternehmen waren:

Weiterlesen

Ausgabe 33/2021

Sehr geehrte Kollegen,

die künftige neue deutsche Bundesregierung plant den Einstieg in eine durch Vermögen gedeckte Rentenversicherung nach schwedischem Vorbild. Der Einstieg in ein seriöses kapitalgedecktes Rentensystem ist längst überfällig, da aufgrund der demographischen Entwicklung (Überalterung!) ein Umlagesystem, bei dem die jungen Rentenbeitragszahler die Rentner finanzieren, per se nicht funktionieren kann. Nach dem Riester-Fiasko, bei dem nur die Banken, aber nicht die zukünftigen Rentner profitiert haben, muss es jetzt ein System geben, das auch über Jahrhunderte funktioniert. Vorschläge zur Umsetzung eines neuen Rentensystems hätten wir.

Weiterlesen

Ausgabe 32/2021

Sehr geehrte Kollegen,

Die Korrektur beim Goldpreis in den letzten Monaten hat bei unseren Lesern einige Fragen aufgeworfen, die von allgemeinem Interesse sein dürften. Ein Leser befürchtete zum Beispiel, dass ein zukünftiger Zugewinn beim Goldpreis durch einen schwachen US-Dollar aufgezehrt werden könnte. Die Logik spricht tatsächlich für eine solche These: Wenn man unterstellt, dass Gold gegenüber allen Währungen der Welt auf lange Sicht seinen Wert erhält, müsste die Tatsache, dass der Goldpreis in US-Dollar notiert, dazu führen, dass der Goldpreis bei Dollarschwäche steigt und bei Dollarstärke fällt. Die Realität fördert allerdings Erstaunliches zu Tage, was zugleich ein tieferes Verständnis des „MysteriumsGold ermöglicht.

Weiterlesen

Ausgabe 31/2021

Sehr geehrte Kollegen,

der Ölpreis steigt über 80 $, das Lieferketten-Problem ist schlimmer als befürchtet, die Rendite für 10 j. Treasuries klettert auf über 1,6 %, die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten sind enttäuschend und Jerome Powell droht mit „Tapering“. Positive Signale für die Aktienmärkte sind das nicht. Abgesehen von einigen nervösen Zuckungen haben die Märkte die ungünstigen Nachrichten aber gut verdaut. Wie lange das noch gut geht, ist schwer zu sagen, Gold und Minen-Aktien sollten aber profitieren. Zur deutschen Bundestagswahl: Wir haben uns diesmal bewusst nicht zum Wahlkampf geäußert, weil wir niemanden bei seiner Wahlentscheidung beeinflussen möchten. Nachdem die Wahl gelaufen ist, müssen wir unserem Unmut jedoch Luft machen. Die Art und Weise wie in den verschiedenen TV-Formaten politische Themen „abgehandelt“ wurden war geradezu „unterirdisch.

Weiterlesen

Ausgabe 30/2021

Sehr geehrte Kollegen,

Zuletzt hatten wir die vielen Aspekte zum Thema „Inflation“ erörtert, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob die jüngsten Preissteigerungen tatsächlich nur temporärer Natur sind, wie wichtige Notenbanker und verschiedene Ökonomen glauben. Erörtert haben wir die extreme Geldmengenexpansion, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, die ausufernde Staatsverschuldung, die Staatsfinanzierung mit der Notenpresse, unterbrochene Lieferketten, eine mögliche Lohn-Preis-Spirale, die Immobilienblase und die damit verbundene hohe Privatverschuldung, die Inflationserwartungen (Stichwort: Breakeven-Inflationsrate) u.a. Wir haben ferner darauf hingewiesen, dass auf die Inflations-Prognosen der Notenbanker und Ökonomen kein Verlass sei, und dass deren Prognosen zuletzt allesamt falsch waren.

Weiterlesen

Ausgabe 29/2021

Sehr geehrte Kollegen,

am letzten Dienstag veröffentlichte die FED die Inflationsdaten für August. Nach + 5,4 % für den Juli fiel die CPI Rate (Konsumenten-Preisindex) für August mit + 5,3 % etwas geringer aus. Die institutionellen Anleger hatten offenbar mit einem stärkeren Anstieg gerechnet, denn sofort nach der Veröffentlichung sprangen die Kurse von Gold, Bonds und Aktien nach oben. Die Rendite der 10 j. Treasuries stürzte binnen weniger Minuten von 1,348 % auf 1,267 % ab (akt. wieder 1,363 %). Der bemerkenswerte Rendite-Absturz hatte den Märkten „Entspannung“ signalisiert. Warum? Die große Mehrheit der von der Bank of America befragten Fondsmanager zählen die stark steigenden Preise zu den größten Risiken für die globale Wirtschaft.

Weiterlesen