Sehr geehrte Kollegen,
nachdem der Goldpreis am Freitag neue Rekordhochs erzielt hat, gab es zum Beginn letzter Woche eine erste Korrektur. Die Korrektur folgte unmittelbar nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Februar. Die US-Kon-sumentenpreise (CPI) stiegen im Februar überraschend um + 0,4 % (Vormonat + 0,3 %). Im Jahresvergleich stieg die Inflation auf + 3,2 %, die Erwartung war nur + 3,1 %. Die sog. „Kern-Inflation“ (Core CPI) für das Jahr wurde mit + 3,8 % (+ 0,4 % im Februar) errechnet, wobei die Prognose bei + 3,7 % lag. Obwohl die Veränderungen nur marginal waren, reagierten die Finanzmärkte enttäuscht. Warum? Das Problem ist, dass die Marktteilnehmer die Statements von Jerome Powell im Rahmen seines „Testimonys“ vor dem Kongress wegen einer einzigen Bemerkung als „dovish“ interpretiert hatten. Powell meinte, dass künftige Zinsentscheidungen gemäß der Datenlage erfolgen werden. Gemäß „CME FED Watch Tool“ lag dann die Erwartung für eine Zinssenkung im Mai bei 22 % und im Juni bei 72 %. Zwar hatte Powell (genau wie alle anderen FED-Direktoren) wiederholt erklärt, dass frühestens zum Jahresende maximal 3 Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte geben könnte, aber die Analysten und Marktteilnehmer entwickelten ungeachtet dessen mehr Zinsphantasie. Da auch entsprechend gehandelt wurde, sank die Rendite für 10 j. Treasuries vom Zwischenhoch bei 4,354 % bis auf 4,038 % im Tief. Die Finanz-Szene war begeistert, und die Kurse reagierten entsprechend.
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