Ausgabe 28/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wir melden uns endgültig aus den Sommerferien zurück und sehen, dass sich unsere Befürchtungen weitgehend bestätigt haben. Wir hatten uns gleich zweimal außerplanmäßig im August zurückgemeldet, um Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass man der „bear market rally“ nicht trauen kann. Analysten und Fondsmanager haben fortlaufend das Inflationsgeschehen falsch eingeschätzt und schöngeredet. Dass auch eine schwere Rezession ins Haus stehen könnte, wurde in der Investment-Community gar völlig ausgeschlossen. Dafür hagelte es für Jerome Powell reichlich Kritik für seine Anti-Inflationspolitik. Fondsmanagerin Cathie Wood z.B. forderte Powell auf, seinen „Paul Volcker Vorschlaghammer“ endlich beiseitezulegen, da sich die Inflationsgefahren langsam in Luft auflösten. Ein anderer Wallstreet-Veteran beschrieb das Vorgehen Powells als „Brotschneiden mit der Kettensäge“. Die Wut der Wallstreet-Akteure kann man zwar verstehen (das Vermögen der mit Tech-Aktien gespickten Fonds von Cathie Wood hat sich fast vollständig in Luft aufgelöst), aber die Kritik an Powell ist völlig verfehlt. Die Notenbanken haben jetzt nur das begonnen, was sie schon viel früher hätten tun sollen, nämlich der fortschreitenden Inflation mit einer deutlichen Anhebung der LeitzinsenParoli zu bieten“. Die Inflationsbekämpfungsmaßnahmen kommen viel zu spät, um schnell wirken zu können. Wie wir schon seit vielen Monaten befürchtet haben, ist die Inflation gekommen, um zu bleiben.

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Ausgabe 27/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wir hatten uns schon am 25. Juli mit Ausgabe # 26 außerplanmäßig gemeldet und müssen jetzt unsere Sommerpause ein weiteres Mal unterbrechen. Unsere Hoffnung, dass der Sommer an den Börsen weitgehend unspektakulär verlaufen wird, hat sich leider nicht erfüllt. Tatsächlich spitzt sich die Situation unserer Meinung nach gerade dramatisch zu, sodass eine weitere Standortbestimmung notwendig wurde. Um es vorwegzunehmen: Wir erwarten an den Börsen einen stürmischen Herbst und es geht jetzt darum, gravierende Fehler zu vermeiden. Wegen der außerplanmäßigenSituation haben wir unsere Urlaubspause in die ersten beiden Septemberwochen verlegt, sodass die ursprünglich geplanten Ausgaben für den 5.und 12. September wegfallen und wir uns mit Ausgabe # 28 am 19. September zurückmelden.

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Ausgabe 26/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wir wollten uns während der Sommerpause eigentlich nicht melden, aber die jüngsten Wirtschaftsdaten haben dazu geführt, dass sich die „Nebel“ um die Zukunft gelichtet haben und die Sicht zur Beantwortung der wichtigsten Fragen inzwischen fast „glasklar“ ist. Im Grunde genommen geht es für uns Anleger doch nur um 5 entscheidende Fragen:

Erstens: Wie geht es mit der „Inflation“ weiter?

Zweitens: Wie entwickeln sich Zinsen, Renditen und die Zinsstruktur?

Drittens: Muss man mit einer Rezession rechnen, und wie schwer könnte sie ausfallen?

Viertens: Wie wird sich die FED bei einer möglichen Rezession verhalten?

Fünftens: Wie werden die Aktien- und Edelmetallmärkte reagieren?

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Ausgabe 25/2022

Sehr geehrte Kollegen,

zunächst ein Hinweis in eigener Sache. Mit der Ausgabe #25 verabschieden wir uns in die traditionelle Sommerpause und wir empfehlen auch Ihnen, den Sommer genießen. Wir können uns gut vorstellen, dass die Kurse während des Sommers „auf der Stelle treten“ und jetzt in erster Linie Geduld gefragt ist. Die nächste reguläre Ausgabe des „Inside Guide“ erhalten Sie am 5. September. Sollten sich während des Sommers dramatische Dinge tun, dann werden wir uns natürlich außerplanmäßig zurückmelden.

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Ausgabe 24/2022

Sehr geehrte Kollegen,

es gibt unter Fondsmanagern die alte Regel, dass die Gewinne in erster Linie während einer Baisse-Phase gemacht werden. Wem es gelingt, während einer Baisse-Phase die tiefsten Einstiegskurse zu erwischen, der wird langfristig betrachtet die beste Performance erzielen, sobald die alten Höchstkurse wieder erreicht werden. Der Grund ist der, dass mit fallenden Kursen die prozentualen Kurschancen in der nachfolgenden Hausse-Phase exponentiell steigen. Wer z.B. eine Aktie mit einem Kursabschlag von 75 % auf die Höchstkurse erwirbt, dem winken bei Erreichen der alten Höchstkurse + 300 % Gewinn. Wer bei einem Kursabschlag von 50 % einsteigt, bei dem liegt die Gewinnchance nur noch bei + 100 %. Wer keine Geduld hatte und schon bei einem Abschlag von 25 % eingekauft hat, der kommt bei Erreichen der alten Höchstkurse nur noch auf + 33,3 % Gewinn. Angesichts dieses banalen Zusammenhangs leuchtet Jedem sofort ein, dass es viel Sinn macht, intensiv darüber nachzudenken, wie tief die Kurse während einer Baisse fallen können.

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Ausgabe 23/2022

Sehr geehrte Kollegen,

die massiven Kurseinbrüche vor und nach dem FOMC-Meeting der FED hatten eine historische Dimension. In 11 von 12 Wochen schloss der DOW mit Verlust ab. Zuletzt gab es das während der „Großen Depression“ nach 1929. Wir hatten die Zwischenerholungen stets als „Bearmarket-Rally“ oder „Dead Cat Bouncing“ bezeichnet und davon abgeraten die Korrekturbewegungen spekulativ zu nutzen, offensichtlich zu Recht. Begleitet wurde der „Sell off“ an den Aktienmärkten durch einen massiven Rendite-Anstieg bei US-Treasuries (= hohe Verluste an den Bondmärkten). Und: Wie von uns angekündigt, gibt es jetzt wieder eine „inverse Zinsstruktur“, und zwar sowohl zwischen 10 j. Treasuries und 5 j. Treasuries als auch (zumindest temporär) zwischen 10 j. Treasuries und 2 j. Treasuries. Es ist davon auszugehen, dass sich weder die Aktienmärkte noch die Bondmärkte bis Ende Juni erholen werden.

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Ausgabe 22/2022

Sehr geehrte Kollegen,

Autsch! US CPI (Konsumenten-Preisindex) + 8,6 % (Prognosen lagen bei + 8,3 %) und US-Verbrauchervertrauen auf Rekord-Tief von 50,2 (Prognosen lagen bei 58,0)! Der Kurseinbruch nach diesen verheerenden Daten ist nachvollziehbar. Wir erinnern daran, dass am Dienstag und Mittwoch den 14. und 15. Juni das FOMC-Meeting der FED stattfindet. Jerome Powell hatte unmissverständlich angekündigt, dass bei diesem und dem nachfolgenden Meeting (am 26./27. Juli) die US-Leitzinsen (Federal Funds Rate) um jeweils 50 Basispunkte angehoben werden. Inzwischen hat sich auch eine ganze Reihe von FOMC-Direktoren zum Thema „Inflationsbekämpfung“ geäußert; der Tenor ist, dass man wohl bei jedem der in diesem Jahr noch anstehenden Meetings, also auch am 20./21. September, 1./2. November und 13./14 Dezember, die Leitzinsen um jeweils 50 Basispunkte anheben müsse.

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Ausgabe 21/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wenn in diesen Tagen auf etwas Verlass ist, dann sind es die sich ständig wiederholenden Fehlprognosen der Ökonomen in Sachen Inflation. In Deutschland sind die Preise im Mai um + 7,9 % gestiegen, prognostiziert wurde ein Anstieg von 7,4 %. Aus nicht nachzuvollziehenden Gründen haben viele Ökonomen und Analysten munter darüber schwadroniert, dass der Höhepunkt des Preisanstiegs bereits überschritten sein könnte („Peak Inflation“). Viele Ökonomen glauben ferner zu wissen, dass keine Rezession, allenfalls ein milder Wirtschaftsabschwung drohe. Wir sehen das völlig anders! Ein Preisanstieg von + 7,9 % ist kein Spaß mehr. Zuletzt gab es solche Preisanstiege 1973/1974. Damals wie heute war ein starker Anstieg der Ölpreise ein wichtiger Inflationstreiber.

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