Ausgabe 20/2025

Sehr geehrte Kollegen,

in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ hatten wir noch vor Anleihen und insbesondere vor US-Treasuries gewarnt und schon hat die Rating-Agentur Moody´s den USA die Bestnote (AAA) entzogen. Wörtlich schrieben wir: 

In „normalen Zeiten“ würden sich auch Staatsanleihen oder andere Festverzinsliche als Anlage-Alternative anbieten. Wir haben aber keine „normalen Zeiten“. Staaten, Haushalte und viele Unternehmen sind überschuldet. Staatsbankrotte und Insolvenzen bei Haushalten und Unternehmen sind eine ständige Bedrohung. In einer solchen Situation kann es nichtsinnvoll sein, sich als privater „Kreditgeber“ zu betätigen. Wir können insbesondere vor US-Treasuries nur warnen. Mit diesen Papieren wurden zuletzt gigantische Verluste produziert.

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Ausgabe 36/2024

Sehr geehrte Kollegen,

dies ist die letzte Ausgabe des „Inside Guide“ vor der US-Präsidentschaftswahl. Bis zum Mittwoch, den 6. November, weiß niemand, wie diese „Schicksalswahl“ ausgehen wird. Es besteht die Gefahr, dass ein verurteilter Schwerverbrecher, ein rücksichtsloses „Charakterschwein“ und notorischer Lügner der nächste Präsident der USA wird. Wenn das so kommen sollte, dann „gute Nacht“! Sollte Kamala Harris die Wahl gewin-nen, was wir alle hoffen, dann besteht die Gefahr, dass es erneut bürgerkriegsähnliche Szenen wie vor 4 Jahren geben könnte. Wie dem auch sei, die US-Wahl wird gravierende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen bringen, und diese Veränderungen werden sich auch auf die Kapitalmärkte weltweit auswirken.

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Ausgabe 21/2024

Sehr geehrte Kollegen,

die langsam schwindende „Zinseuphorie“ bei Analysten und Anlegern hat einen weiteren Dämpfer bekommen. Die am Mittwoch veröffentlichten FED-Protokolle zum letzten „Policy Meeting“ zeigen, dass die Zentral-Banker über die mangelnden Fortschritte bei der „Inflationsbekämpfung“ frustriert sind. Nachdem sich der monatliche Preisanstieg (gemessen am CPI) von + 9,1 % im Juni 2022 auf nur noch + 3,0 % im Juni 2023 rasch zurückgebildet hatte, stiegen die Preise wieder zuletzt um + 3,5 % im März und um + 3,4 % im April. Was vielleicht harmlos aussieht, ist es nicht. Die monatlichen resp. jährlichen Preissteigerungsraten führen „kumuliert“ zu einem erheblichen „Kaufkraft-Verlust“ für Konsumenten. Das Preisniveau ist seit der Pandemie um rd. + 19 % höher, und dieser Verlust an Kaufkraft wurde durch Lohnerhöhungen bei weitem nicht ausgeglichen. Jerome Powell war deshalb zu einer „Rückwärtsrolle“ gezwungen worden. Zu Beginn des Jahres hatte Powell in diesem Jahr noch mehrere Zinssenkungen in Aussicht gestellt und jetzt ist davon keine Rede mehr. Die FED-Protokolle legen offen, dass einige FED-Direktoren sogar eine Anhebung der Leitzinsen für notwendig halten. Die Reaktion der Märkte ist offensichtlich: Die Rendite für 10 j. Treasuries war temporär auf über 4,61 % gestiegen, der US-Dollar konnte sich erholen und die Aktienmärkte wackeln. Auch dem Goldpreis hat der Rendite-Anstieg etwas geschadet.

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Ausgabe 04/2024

Sehr geehrte Kollegen,

aus den naheliegenden Gründen hatten wir uns in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ mit dem Thema „Inflation“ näher befasst. Wir hatten erläutert, warum sich Notenbanker, Analysten und Politiker 2022/2023 so gravierend bei Prognosen zur Preisentwicklung geirrt haben. Offensichtlich hatten alle „Prognostiker“ vergessen, dass Inflation grundsätzlich auch ein „monetäres Problem“ ist. Die Globalisierung und der damit verbundene günstige Import von Waren aus Schwellenländern wie China hatte den Zusammenhang von Geldmenge und Inflation jahrzehntelang verwischt. Inzwischen hat die FED ihre Bilanzsumme zwar etwas „eingedampft“, aber die im Rahmen der „Quantitative Easing“-Politik aufgeblähte Bilanzsumme hat sich dadurch nur marginal zurückgebildet. Die „inflationären Kräfte“ der ungebremsten „Gelddruckerei“ dürften weiter wirksam sein. Es besteht deshalb die Möglichkeit, dass sich Notenbanker, Analysten und Politiker ein weiteres Mal in Sachen „Inflations-Prognose“ irren.

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Ausgabe 02/2024

Sehr geehrte Kollegen,

eigentlich kann man jedes Jahr das gleiche Spiel beobachten: Die Medien berichten ausgiebig wie das neue Börsenjahr verlaufen könnte und nutzen dabei die Möglichkeit, dem staunenden Publikum viele hunderte Aktien-Empfehlungen ans Herz zu legen. Anlegern wird der Eindruck vermittelt schnell handeln zu müssen, um keine Chance zu verpassen („Fear of missing out“). Lassen Sie sich nicht verrückt machen: Übereiltes Handeln hat an der Börse noch nie zum Erfolg geführt. Es bringt auch nichts, wenn man jedem neuen Börsen-Tip hinterherspringt und ohnehin kann nach wenigen Handelstage im neuen Jahr keiner wirklich wissen, wie sich die Dinge entwickeln werden.

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Ausgabe 29/2023

Sehr geehrte Kollegen,

die „Arie“, die seit Wochen von der „Financial Community“ geträllert wird, geht so: Die Inflation ist besiegt, die FED verzichtet auf weitere Anhebungen der Leitzinsen („The FED is done“), der Arbeitsmarkt ist stabil und die Wirtschaft wird trotz der restriktiven Geldpolitik ein „Soft Landing“ schaffen. „Da die Welt demnach weitgehend in Ordnung sei und die FED im ersten Halbjahr 2024 die Zinsen wieder senken werde, müsse man jetzt bei Aktien wieder voll engagiert sein“. Einige Analysten proklamieren sogar eine „historische Kaufchance“. Sorry, wir sehen das anders! Die Inflation ist noch nicht besiegt und eine Rezession wird auch in den USA nicht zu verhindern sein. Überhaupt sollte man sich als Anleger darüber klar werden, dass ein „Soft Landing“ alles andere als ein positives Ereignis ist. Wenn ein Flugzeug landet, dann hat es Bodenberührung („Touch down“), und es ist letztlich egal ob der Pilot eine „geschmeidige“ oder eine „holprige“ Landung hingelegt hat. Bezogen auf die Wirtschaft heißt das, dass die Wirtschaft „am Boden liegt“ und nicht mehr wächst. Viel wichtiger ist es, ob es in einem überschaubaren Zeitraum gelingen wird die Wirtschaft wieder „in Schwung zu bringen“ (der Flieger also wieder an Höhe gewinnt).  

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Ausgabe 28/2023

Sehr geehrte Kollegen,

wir hatten in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ ausgeführt, dass wir es aktuell mit Szenarien zu tun haben, die es in der Vergangenheit noch nie gab. Ökonomen und Börsen-Analysten tun sich mit Prognosen verständlicherweise schwer. Beim Treffen der Notenbanker in Jackson Hole versuchte man der Frage nachzugehen, ob man es gar mit „strukturellen Veränderungen in der Weltwirtschaft“ zu tun habe, weil die massiven Bremsmanöver von FED und EZB bisher keine Wirkung zeigten. Seit den 80er Jahren hat die FED die Leitzinsen nicht mehr so brutal angehoben (+ 5,25 %) und die EZB hob die Leitzinsen seit Einführung des €uro noch nie so stark an (+ 4,25 %). Der von den meisten Ökonomen erwartete Wirtschaftseinbruch blieb allerdings aus. Die Volkswirtschaften in den USA und in Europa verzeichneten sogar ein moderates Wachstum und die Arbeitsmärkte blieben stabil. Da die Bremsmanöver der Notenbanken bisher ohne konjunkturelle Folgen blieben, glauben die meisten Ökonomen nun, dass im schlimmsten Fall mit einem „Soft Landing“ zu rechnen sei. 

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Ausgabe 27/2023

Sehr geehrte Kollegen,

zunächst ein Wort in eigener Sache: Wir hatten unsere Sommerpause diesmal atypisch gestaltet und im Juli und August die Ausgaben # 25 und # 26 herausgebracht. Wie angekündigt machen wir jetzt im September etwas Ferien, sodass Sie die Ausgabe # 28 erst am 18. September erhalten.

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