Ausgabe 28/2023

Sehr geehrte Kollegen,

wir hatten in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ ausgeführt, dass wir es aktuell mit Szenarien zu tun haben, die es in der Vergangenheit noch nie gab. Ökonomen und Börsen-Analysten tun sich mit Prognosen verständlicherweise schwer. Beim Treffen der Notenbanker in Jackson Hole versuchte man der Frage nachzugehen, ob man es gar mit „strukturellen Veränderungen in der Weltwirtschaft“ zu tun habe, weil die massiven Bremsmanöver von FED und EZB bisher keine Wirkung zeigten. Seit den 80er Jahren hat die FED die Leitzinsen nicht mehr so brutal angehoben (+ 5,25 %) und die EZB hob die Leitzinsen seit Einführung des €uro noch nie so stark an (+ 4,25 %). Der von den meisten Ökonomen erwartete Wirtschaftseinbruch blieb allerdings aus. Die Volkswirtschaften in den USA und in Europa verzeichneten sogar ein moderates Wachstum und die Arbeitsmärkte blieben stabil. Da die Bremsmanöver der Notenbanken bisher ohne konjunkturelle Folgen blieben, glauben die meisten Ökonomen nun, dass im schlimmsten Fall mit einem „Soft Landing“ zu rechnen sei. 

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Ausgabe 27/2023

Sehr geehrte Kollegen,

zunächst ein Wort in eigener Sache: Wir hatten unsere Sommerpause diesmal atypisch gestaltet und im Juli und August die Ausgaben # 25 und # 26 herausgebracht. Wie angekündigt machen wir jetzt im September etwas Ferien, sodass Sie die Ausgabe # 28 erst am 18. September erhalten.

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Ausgabe 26/2023

Sehr geehrte Kollegen,

wir möchten noch einmal auf den WiWo-Artikel zurückkommen, in dem das regelmäßige Ansparen nach dem „Cost Average Prinzip“ madig gemacht wurde. Der Autor des Artikels, selbst Vermögensverwalter, empfiehlt, den zur Verfügung stehenden Anlagebetrag sofort komplett am Aktienmarkt zu investieren, weil damit die höchste Rendite zu erzielen sei. Begründet wurde diese „steile These“ mit der Behauptung, dass bei der Mehrheit der betrachteten Zeiträume das Ergebnis bei einer Sofort-Anlage des kompletten Anlagebetrages besser sei als das regelmäßige Sparen nach dem „Cost Average Prinzip“. Wir glauben, mit unseren Ausführungen in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ bewiesen zu haben, dass das regelmäßige Sparen nach dem „Cost Average Prinzip“ sehr wohl deutlich überlegen sein kann. Außerdem kann das einmalige Investieren eines Betrages am Aktienmarkt zu einem verheerenden Ergebnis führen.

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Ausgabe 25/2023

Sehr geehrte Kollegen,

in der WiWo-Ausgabe # 25 vom 16. Juni sind wir über einen Artikel zum „Cost Average Effekt“ gestoßen, den wir nicht unkommentiert lassen können. In dem diesem Artikel wird das mechanische Anlage-Prinzip zur Erzielung niedriger durchschnittlicher Einstiegspreise als unvorteilhaft beschrieben. Die Vorteile des „Cost Average Effekts“ seien ein Mythos, der die Anleger Geld kosten würde. Überschrift: „Dieser Mythos kostet Geld“. Der Autor rät dem Leser deshalb der „Legende“ vom „Cost Average Effekt“ nicht zu vertrauen und zur Verfügung stehende Gelder sofort und komplett in den Aktienmarkt zu investieren. Verwiesen wird in dem Artikel auf den Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Samuelson, der angeblich „bewiesen“ habe, dass es die Vorteile des „Cost Average Effekts“ nicht gibt. Er habe deshalb das „Werben“ der Finanzbranche mit dem „Cost Average Effekt“ als falsch, wenn nicht gar kriminell bezeichnet.

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Ausgabe 24/2023

Sehr geehrte Kollegen,

in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ hatten wir noch angemerkt, dass jederzeit auch „Black Swan“ – Ereignisse eintreten können. Nur wenige Stunden nach Redaktionsschluss gab es die Meldungen, dass die Wagner-Truppen des Jewgeni Prigoschin auf dem Weg nach Moskau sind, um möglicherweise Wladimir Putin aus dem Amt zu drängen. Wir können die potenziellen Folgen des Putsch-Versuchs an dieser Stelle nicht kommentieren, da die Äußerungen aller Beteiligten ohnehin alle gelogen oder geschönt sind. Der Putsch-Versuch hat aber gezeigt, dass sich Dinge „von heute auf morgen“ ändern können, ohne dass es vorab entsprechende Hinweise gibt. Da man in schwierigen Zeiten ständig mit allem rechnen muss, verzichten wir in diesem Jahr auf eine durchgehende Sommerpause während der Monate Juli und August. Deshalb ein Hinweis in eigner Sache: Dies ist die letzte Ausgabe des „Inside Guide“ vor unserer jährlichen Sommerpause. Wir behalten uns aber diesmal vor, ein bis zwei Ausgaben des „Inside Guide“ während der beiden Sommermonate zu veröffentlichen.

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Ausgabe 23/2023

Sehr geehrte Kollegen,

uns beschäftigt nach wie vor die Zinsentscheidung der FED. Jerome Powell und das FOMC-Gremium hatte dem Druck der Wallstreet-Häuser stattgegeben und im „Zinserhöhungsprozess“ eine „Pause“ eingelegt. Gleichzeitig hat Powell aber 2 weitere Leitzinsanhebungen in 2023 angekündigt, weil es bei der „Kerninflationsrate“ („core inflation rate“) keine wesentlichen Fortschritte gab. Die „Financial Community“ witterte ihre Chance und erklärte sofort, dass es sich tatsächlich um eine „Pause“ handelt und nicht um das „Überspringen“ („skip“) eines Monats, wie es von der FED eigentlich gedacht war. Vielfach war zu hören, dass die „Inflation“ besiegt sei und keine weiteren Zinserhöhungen folgen werden („the FED is done“). Wir teilen diese Einschätzung nicht. Da es bekanntlich heißt “never fight the FED“), wollen wir aber die Situation noch einmal etwas genauer betrachten.

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Ausgabe 22/2023

Sehr geehrte Kollegen,

die Zinsentscheidung in den USA ist gefallen, und die FED hat genau das getan, was 90 % der Analysten und Fondsmanager zuletzt erwartet hatten: Die US-Leitzinsen bleiben unverändert und die FED legt im „Zinserhöhungsprozess“ eine Pause ein. Statt das zu tun, was Jerome Powell hätte tun müssen, nämlich die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte zu erhöhen (es geht darum Inflation im Keim zu ersticken), hat er dem Druck aus der Finanzszene einmal mehr stattgegeben, und auf eine Anhebung verzichtet

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Ausgabe 21/2023

Sehr geehrte Kollegen,

Wie Sie inzwischen wissen werden, hat man sich im Streit um die Schuldenobergrenze („debt ceiling“) geeinigt. Die Staatspleite der USA konnte, wie erwartet, abgewendet werden. Wir hatten uns mit diesem Thema in der letzten Ausgabe ausgiebig befasst, und waren zu dem Schluss gekommen, dass nach einer Beilegung des Streits keine „Jubelhausse“ zu erwarten ist. So war es dann auch. Der Kurssprung am Freitag war das Ergebnis des überraschend positiven Job-Reports.


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