Ausgabe 37/2024

Sehr geehrte Kollegen,

Donald Trump wird der nächste Präsident der USA und die Republikaner haben die Mehrheit im Senat und vermutlich auch im Repräsentantenhaus gewonnen. Das war ein „totaler Sieg“ für einen üblen Populisten, und eine „totale Niederlage“ für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Ehrlichkeit und Seriosität. Der berühmte Maler Max Liebermann (1847 – 1935) hat beim Betrachten eines Fackelzugs zu Adolf Hitlers Machtübernahme die Situation so kommentiert:

Ick kann janich so viel fressen, wie ick kotzen möchte“  

Eine treffendere Beschreibung der „Machtübernahme“ durch Donald Trump ist uns auch nicht eingefallen. Ob alles so schlimm wird, wie man befürchten muss, wird man sehen. Trump ist unberechenbar und völlig beratungsresistent, sodass auch positive Überraschungen möglich sind

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Ausgabe 28/2024

Sehr geehrte Kollegen,

wir meldeten uns im August gleich zweimal mit einer außerplanmäßigen Ausgabe des „Inside Guide“ bei Ihnen. In Ausgabe # 26 wollten wir Sie auf die veränderten Zinserwartungen hinweisen und in Ausgabe # 27 ging es um den „Crash“ an den Aktienmärkten als Folge der Auflösung von „Yen Carry Trades“. In dieser ersten „planmäßigen“ Ausgabe des „Inside Guide“ nach unseren Sommerferien geht es um die Performance der „Minen-Aktien“ und natürlich auch darum, wie die jüngste Erholung an den Aktienmärkten zu bewerten ist. Und wie steht es um mögliche Leitzins-Senkungen durch die FED und kann man wirklich mit einem konjunkturellen „Soft Landing“ rechnen?

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Ausgabe 27/2024

Sehr geehrte Kollegen,

wir unterbrechen unsere Sommerpause ein weiteres Mal, um den jüngsten „Crash“ an den Aktienmärkten zu kommentieren. Was ist passiert und wie geht es weiter? War das etwa der Beginn einer größeren Korrektur oder gibt es jetzt günstige Kaufgelegenheiten bei den bekannten Tech-Aktien wie Nvidia, Apple, Microsoft, Amazon und Meta? Die gewaltigen Verluste an MarketCap waren insofern interessant, weil die Wahrscheinlichkeit von US-Leitzinssenkungen im September zuvor auf über 90 % gestiegen war. Hätte das nicht ein positives Signal für die Aktienbörsen sein können? Offensichtlicht nicht! Gab es etwa einen „Buy the rumors, sell the fact“ – Effekt? Und was hat Warren Buffett bewogen in großem Stil „Kasse zu machen“ und u.a. die Hälfte seines Bestandes an Apple-Aktien zu liquidieren? Und dann gibt es noch die schlechten US-Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten und die Gefahr eines umfassenden Krieges im Nahen Osten. Was passiert da gerade?  

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Ausgabe 21/2024

Sehr geehrte Kollegen,

die langsam schwindende „Zinseuphorie“ bei Analysten und Anlegern hat einen weiteren Dämpfer bekommen. Die am Mittwoch veröffentlichten FED-Protokolle zum letzten „Policy Meeting“ zeigen, dass die Zentral-Banker über die mangelnden Fortschritte bei der „Inflationsbekämpfung“ frustriert sind. Nachdem sich der monatliche Preisanstieg (gemessen am CPI) von + 9,1 % im Juni 2022 auf nur noch + 3,0 % im Juni 2023 rasch zurückgebildet hatte, stiegen die Preise wieder zuletzt um + 3,5 % im März und um + 3,4 % im April. Was vielleicht harmlos aussieht, ist es nicht. Die monatlichen resp. jährlichen Preissteigerungsraten führen „kumuliert“ zu einem erheblichen „Kaufkraft-Verlust“ für Konsumenten. Das Preisniveau ist seit der Pandemie um rd. + 19 % höher, und dieser Verlust an Kaufkraft wurde durch Lohnerhöhungen bei weitem nicht ausgeglichen. Jerome Powell war deshalb zu einer „Rückwärtsrolle“ gezwungen worden. Zu Beginn des Jahres hatte Powell in diesem Jahr noch mehrere Zinssenkungen in Aussicht gestellt und jetzt ist davon keine Rede mehr. Die FED-Protokolle legen offen, dass einige FED-Direktoren sogar eine Anhebung der Leitzinsen für notwendig halten. Die Reaktion der Märkte ist offensichtlich: Die Rendite für 10 j. Treasuries war temporär auf über 4,61 % gestiegen, der US-Dollar konnte sich erholen und die Aktienmärkte wackeln. Auch dem Goldpreis hat der Rendite-Anstieg etwas geschadet.

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Ausgabe 30/2023

Sehr geehrte Kollegen,

trotz einer Serie von schlechten Nachrichten hatten sich die Aktienmärkte in 2023 vergleichsweise resilient präsentiert. Warum erinnert uns das so frappant an die Fahrt der Titanic, die mit Volldampf auf einen Eisberg zusteuerte, während die Stimmung an Bord bei flotter Tanzmusik ihren Höhepunkt erreichte? Wie Sie wissen, haben wir seit Wochen vor den Risiken an den Aktienmärkten gewarnt und zur „Vermögenssicherung“ geraten. Jetzt wurde der September seinem schlechten Ruf gerecht und wurde nach den jüngsten Kursverlusten zum schlechtesten Börsenmonat des Jahres. War das schon alles, oder droht noch mehr Ungemach?

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Ausgabe 17/2023

Sehr geehrte Kollegen,

am Mittwoch, dem 3. Mai hat die FED die US-Leitzinsen zum 10. Mal in Folge erhöht, und zwar um 25 Basispunkte auf jetzt 5,00 % bis 5,25 % (Fed Funds Target Rate). Die Entscheidung des Boards war einstimmig. Einige Analysten hatten im Vorfeld das jüngste FED-Meeting als das wichtigste seit der Finanzkrise 2008 bezeichnet. Insgeheim hatten die Optimisten unter den Analysten gehofft, dass Powell bei dem Zinserhöhungs-Zyklus eine „Pause“ einlegen oder gar eine „Zinswende“ verkünden würde. Schließlich könnte die FED mit einem „Zuviel“ an Zinserhöhungen die US-Wirtschaftan die Wand fahren“. Außerdem könnte die „Bankenkrise“ durch weitereZinsanhebungen „befeuert“ werden, und das könne doch auch niemand ernsthaft wollen.

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Ausgabe 10/2023

Sehr geehrte Kollegen,

Fed-Chef Jerome Powell wurde am Dienstag und Mittwoch von US-Kongressmitgliedern im Rahmen seines „testimony“ befragt. Wir haben uns die Mühe gemacht, große Teile der Befragung auf CNBC zu verfolgen, und das war höchst aufschlussreich. Wir haben noch nie erlebt, dass ein Fed-Chef derart aggressiv „gegrillt“ wurde, und zwar von Kongressabgeordneten aus beiden politischen Lagern. Und: Je dümmer die Fragen, um so aggressiver wurden sie vorgetragen. Jerome Powell wirkte insbesondere am zweiten Tag sichtlich genervt und erschöpft. Wir dachten schon, der Mann sei kurz davor „aufzuamseln“. Die Demokratin Elizabeth Warren verstieg sich z.B. in die These, dass Powell mit seiner Zinspolitik die USA unnötig in eine Rezession treibe und er persönlich dafür verantwortlich sei, wenn 2 bis 3 ½ Millionen Amerikanern die Arbeitslosigkeit drohe. Mit Arbeitslosigkeit müssten dann ausgerechnet Arbeitnehmer mit geringem Einkommen rechnen, und die hätten schon jetzt Probleme, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Powell konnte einem leid tun. Wie soll man in 2 Minuten einer Person volkswirtschaftliche Zusammenhänge erklären, wenn diese keine Ahnung hat und auch nicht gewillt ist dazuzulernen.

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Ausgabe 08/2023

Sehr geehrte Kollegen,

eine personelle Veränderung innerhalb der FED scheint uns von Bedeutung zu sein. Die bisherige Vize-Chefin der Fed, Lael Brainard, wechselt von der US-Notenbank in die US-Regierung als Direktorin des „Nationalen Wirtschaftsrates“. Lael Brainard („the brain“) avanciert damit zur Top-Beraterin in allen ökonomischen Fragen. Brainard galt unter den FED-Gouverneuren als größte „Taube“ und damit als Gegnerin einer zu restriktiven Geldpolitik. Kaum war der Job-Wechsel entschieden, meldete sich auch schon die FED-Gouverneurin Michelle Bowman zu Wort und erklärte, dass noch mehrere Leitzinsanhebungen erforderlich seien, um das Ziel von 2 % für die „Federal Funds Rate“ zu erreichen.

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