Ausgabe 27/2021

Sehr geehrte Kollegen,

Inflation bleibt ein Thema, auch wenn Notenbanker und Politiker sich alle Mühe geben, das Thema „Inflation“ herunterzureden. In Deutschland stiegen die Konsumgüterpreise im August (aufs Jahr gerechnet) um + 3,9 %. Dies war der höchste Preisanstieg seit 28 Jahren. In den USA stiegen die Preise noch schneller, nämlich um + 5,4 % im Juli. Warum ist der Anstieg der Preise für Börsianer wichtig? Es ist doch so: Die ursprünglichste und wichtigste Aufgabe von Notenbanken war und ist noch immer die Sicherstellung von Preisstabilität. Um Preisstabilität sicherzustellen, bedienen sich Notenbanken der Zins- und Offenmarktpolitik resp. der „Geldmengensteuerung“. Dies bedeutet, dass eine Notenbank bei steigenden Preisen eine restriktivere Geldpolitik verfolgen müsste; sie müsste also für steigende Zinsen sorgen (z.B. durch Erhöhung der Leitzinsen und/oder den Verkauf von Staatsanleihen). Indem eine Notenbank den Märkten auf diese Weise Liquidität entzieht, wird das Wirtschaftswachstum gebremst, was wiederum zu rückläufigen Preisen führt. Es liegt in der Natur der Sache, dass Börsianer eine restriktive Geldpolitik überhaupt nicht mögen und aus Aktien aussteigen. Soweit die Theorie.

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Ausgabe 13/2021

Sehr geehrte Kollegen,

wir melden uns nach der traditionellen Pause zu Ostern wieder zurück und wollen ein weiteres Mal das ThemaInflation“ (gemeint ist der Anstieg der Konsumgüterpreise) beleuchten. Nachdem inzwischen auch namhafte Ökonomen vor „Inflationsgefahren“ warnen und wichtige Notenbanker wie Jerome Powell ihre Einschätzung zum Besten geben, dürfte das ThemaInflation“ auch für Anleger und Analysten zu einer marktbeherrschenden „Story“ werden.

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Ausgabe 10/2021

Sehr geehrte Kollegen,

Präsident Biden hat gegen die Stimmen der Republikaner sein 1.900 Mrd. $ schweres Corona-Hilfspaket durch Senat und Repräsentantenhaus gebracht. 400 Mio. $ sind für eine Einmalzahlung von 1.400 $ pro US-Bürger vorgesehen. Die Schecks werden nicht die Unterschrift des Präsidenten tragen (wie bei Donald Trump), sodass die Auszahlung noch im März erfolgen kann. 350 Mrd. $ sollen Kommunen und Bundesstaaten erhalten. Ferner gibt es eine zusätzliche Arbeitslosenhilfe von 300 $/Woche. Binnen eines einzigen Jahres haben sich nun die Gesamtausgaben für die Corona-Hilfspakete damit auf 6.000 Mrd. $ erhöht. Wir finden, dass die Hilfspakete wichtig und notwendig sind, um die US-Wirtschaft während der Corona-Pandemie in Gang zu halten.

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Ausgabe 08/2021

Sehr geehrte Kollegen,

in den letzten Wochen und Monaten erleben wir gerade die charttechnischen „Retests“ von Zwischentiefs der übergeordneten Aufwärtsbewegung bei Gold und Minenaktien. Derartige technische Kursbewegungen sind aus fundamentaler Sicht meist widersprüchlich und schwer nachvollziehbar. Der zeitliche Verlauf und das Ausmaß der Bewegungen sind deshalb nicht vorhersehbar. Sicher ist lediglich, dass es bei „Megatrends“ solche technischen „Retests“ geben muss, um „schwache Hände“ aus dem Markt zu „schütteln“. Bei technischen „Retests“ ist deshalb die Psychologie von Anlegern herausgefordert. André Kostolany hat die Problematik so formuliert: „Börsengewinne sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld“.

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