Ausgabe 27/2024

Sehr geehrte Kollegen,

wir unterbrechen unsere Sommerpause ein weiteres Mal, um den jüngsten „Crash“ an den Aktienmärkten zu kommentieren. Was ist passiert und wie geht es weiter? War das etwa der Beginn einer größeren Korrektur oder gibt es jetzt günstige Kaufgelegenheiten bei den bekannten Tech-Aktien wie Nvidia, Apple, Microsoft, Amazon und Meta? Die gewaltigen Verluste an MarketCap waren insofern interessant, weil die Wahrscheinlichkeit von US-Leitzinssenkungen im September zuvor auf über 90 % gestiegen war. Hätte das nicht ein positives Signal für die Aktienbörsen sein können? Offensichtlicht nicht! Gab es etwa einen „Buy the rumors, sell the fact“ – Effekt? Und was hat Warren Buffett bewogen in großem Stil „Kasse zu machen“ und u.a. die Hälfte seines Bestandes an Apple-Aktien zu liquidieren? Und dann gibt es noch die schlechten US-Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten und die Gefahr eines umfassenden Krieges im Nahen Osten. Was passiert da gerade?  

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Ausgabe 30/2023

Sehr geehrte Kollegen,

trotz einer Serie von schlechten Nachrichten hatten sich die Aktienmärkte in 2023 vergleichsweise resilient präsentiert. Warum erinnert uns das so frappant an die Fahrt der Titanic, die mit Volldampf auf einen Eisberg zusteuerte, während die Stimmung an Bord bei flotter Tanzmusik ihren Höhepunkt erreichte? Wie Sie wissen, haben wir seit Wochen vor den Risiken an den Aktienmärkten gewarnt und zur „Vermögenssicherung“ geraten. Jetzt wurde der September seinem schlechten Ruf gerecht und wurde nach den jüngsten Kursverlusten zum schlechtesten Börsenmonat des Jahres. War das schon alles, oder droht noch mehr Ungemach?

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Ausgabe 24/2023

Sehr geehrte Kollegen,

in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ hatten wir noch angemerkt, dass jederzeit auch „Black Swan“ – Ereignisse eintreten können. Nur wenige Stunden nach Redaktionsschluss gab es die Meldungen, dass die Wagner-Truppen des Jewgeni Prigoschin auf dem Weg nach Moskau sind, um möglicherweise Wladimir Putin aus dem Amt zu drängen. Wir können die potenziellen Folgen des Putsch-Versuchs an dieser Stelle nicht kommentieren, da die Äußerungen aller Beteiligten ohnehin alle gelogen oder geschönt sind. Der Putsch-Versuch hat aber gezeigt, dass sich Dinge „von heute auf morgen“ ändern können, ohne dass es vorab entsprechende Hinweise gibt. Da man in schwierigen Zeiten ständig mit allem rechnen muss, verzichten wir in diesem Jahr auf eine durchgehende Sommerpause während der Monate Juli und August. Deshalb ein Hinweis in eigner Sache: Dies ist die letzte Ausgabe des „Inside Guide“ vor unserer jährlichen Sommerpause. Wir behalten uns aber diesmal vor, ein bis zwei Ausgaben des „Inside Guide“ während der beiden Sommermonate zu veröffentlichen.

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Ausgabe 23/2023

Sehr geehrte Kollegen,

uns beschäftigt nach wie vor die Zinsentscheidung der FED. Jerome Powell und das FOMC-Gremium hatte dem Druck der Wallstreet-Häuser stattgegeben und im „Zinserhöhungsprozess“ eine „Pause“ eingelegt. Gleichzeitig hat Powell aber 2 weitere Leitzinsanhebungen in 2023 angekündigt, weil es bei der „Kerninflationsrate“ („core inflation rate“) keine wesentlichen Fortschritte gab. Die „Financial Community“ witterte ihre Chance und erklärte sofort, dass es sich tatsächlich um eine „Pause“ handelt und nicht um das „Überspringen“ („skip“) eines Monats, wie es von der FED eigentlich gedacht war. Vielfach war zu hören, dass die „Inflation“ besiegt sei und keine weiteren Zinserhöhungen folgen werden („the FED is done“). Wir teilen diese Einschätzung nicht. Da es bekanntlich heißt “never fight the FED“), wollen wir aber die Situation noch einmal etwas genauer betrachten.

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Ausgabe 19/2023

Sehr geehrte Kollegen,

in der letzten Ausgabe des „Inside Guide“ hatten wir darauf hingewiesen, dass man in den USA mit dem „Gelddrucken“ und dem „Schuldenmachen“ „den Bogen überspannt hat“. Da man die aggressive Geld- und Fiskalpolitik nicht wie bisher fortsetzen kann, ist eine Drosselung der Fiskalpolitik und eine fortgesetzt restriktive Geldpolitik notwendig. Beides dürfte der Wirtschaft und den Aktienmärkten schaden. Von dem „blinden Optimismus“, den viele Anleger und Analysten an den Tag legen, halten wir deshalb nicht viel.

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Ausgabe 15/2023

Sehr geehrte Kollegen,

der Goldpreis ist zuletzt bei seinem „Alltime High“, oder, wie man auch sagen könnte, seinem 5.000-Jahreshoch, auf charttechnischen Widerstand gestoßen. Eine ähnliche Situation gab es schon im März 2022, als die alte Höchstmarke vom 7. August 2020 bei 2.075 $/Unze nicht überschritten werden konnte und der Höhenflug bei 2.070 $/Unze gestoppt wurde. Damals folgte eine kräftige Korrektur, die den Goldpreis auf ein Tief von 1.615 $/Unze drückte. Der nachfolgende Kursanstieg wurde vor wenigen Tagen bei rd. 2.049 $/Unze gestoppt. Die Frage stellt sich, ob aufgrund der technischen Konstellation jetzt ein ähnlich starker Rückschlag droht.    

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Ausgabe 38/2022

Sehr geehrte Kollegen,

bei Analysten und institutionellen Investoren drehen sich nach wie vor alle Diskussionen um das Thema „Inflation“ und wie aggressiv die FED ihre Geldpolitik gestalten wird, um die „Inflation“ zurückzudrängen. Zuletzt wurde meistens die Meinung vertreten, dass sich das Inflationsgeschehen beruhige und die FED ihre aggressive Zinspolitik deshalb überdenken müsse. Hintergrund für diese Einschätzung ist, dass die großen Zinsschritte die Wirtschaft in eine Rezession treibe und dass wegen der hohen Verschuldung bei Verbrauchern, Unternehmen und Staat außerdem eine Finanzkrise drohe.

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Ausgabe 35/2022

Sehr geehrte Kollegen,

am letzten Mittwoch hat die FED die US-Leitzinsen, wie angekündigt, um weitere 75 Basispunkte erhöht, die BoE folgte am Donnerstag mit ebenfalls 75 Basispunkten. Die „FED Funds Target Rate“ liegt jetzt bei 3,75 bis 4,00 %. Höher waren die US-Leitzinsen zuletzt 2007, also vor rd. 15 Jahren. Der damalige FED-Chef Ben Bernanke hatte in mehreren Zinsschritten die US-Leitzinsen auf über 4 % angehoben und dadurch eine schwere Immobilienkrise in den USA ausgelöst. Was dann passierte, nämlich die Lehmann-Pleite und die Weltfinanzkrise, bleibt in nachhaltiger Erinnerung. Um den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems zu verhindern haben die Notenbanken mit „Gelddruckerei“ und „Nullzinspolitik“ reagiert. Die aktuellen „Inflationsprobleme“ sind die Quittung für die ausufernde Geldpolitik

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