Ausgabe 38/2022

Sehr geehrte Kollegen,

bei Analysten und institutionellen Investoren drehen sich nach wie vor alle Diskussionen um das Thema „Inflation“ und wie aggressiv die FED ihre Geldpolitik gestalten wird, um die „Inflation“ zurückzudrängen. Zuletzt wurde meistens die Meinung vertreten, dass sich das Inflationsgeschehen beruhige und die FED ihre aggressive Zinspolitik deshalb überdenken müsse. Hintergrund für diese Einschätzung ist, dass die großen Zinsschritte die Wirtschaft in eine Rezession treibe und dass wegen der hohen Verschuldung bei Verbrauchern, Unternehmen und Staat außerdem eine Finanzkrise drohe.

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Ausgabe 31/2022

Sehr geehrte Kollegen,

in der ersten Oktoberwoche konnten sich die Aktien- und Bondmärkte kräftig erholen. Als Anleger sollte man aus dieser Erholung allerdings keine falschen Schlüsse ziehen. Die Märkte waren zuvor stark überverkauft, und eine „bear market rally“ war die zu erwartende Reaktion. Natürlich tauchen in solchen Phasen dutzendweise Fondsmanager und Anlagestrategen in den Börsen-Medienwie Kai aus der Kiste“ auf, um zu versuchen, die „bear market rally“ mit verbalen Statements zu befeuern. Was kann man von diesen Leuten auch anderes erwarten? Nach einer 10-monatigen Talfahrt an den Aktienmärkten verwalten diese Fondsmanager riesige Verluste und hätten diese gerne reduziert.

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Ausgabe 29/2022

Sehr geehrte Kollegen,

trotz der horrenden Verluste bei Aktien, Bonds und Kryptos in der letzten Woche konnte unser Musterdepot noch um + 1 % zulegen. Aber: Die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft reißen leider nicht ab. Am Dienstag, den 20. September, wurden die PPI-Daten für Deutschland veröffentlicht: Für August wurde ein Anstieg der Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte von + 45,8 % gemessen, nachdem die Preissteigerungsrate im Juli (jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat) noch bei + 37,2 % gelegen hatte. Der durch das Statische Bundesamt gemessene Preisanstieg war der höchste seit Beginn der Erhebung 1949. Die PPI-Daten für Energie lagen sogar bei + 139,0 %. In welchem Umfang die Unternehmen die gestiegenen Kosten an die Konsumenten weiterreichen können wird man sehen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder können die gestiegenen Produktionskosten an die Konsumenten weitergereicht werden, dann wird der Druck auf die EZB die Zinsen stark anzuheben, weiter erhöht, oder die Unternehmen können die Kosten nicht weiterreichen, dann droht ein massiver Rückgang der Unternehmensgewinne. Im Transportgewerbe schlagen die hohen Kosten naturgemäß frühzeitig auf die Gewinne durch (wegen hoher Energiekosten und schwächerer Konjunktur). Die Gewinnwarnung bei Fedex (FDX) und der Kurssturz der Aktie von über 20 % an einem Tag ist ein klares Frühwarnsignal.

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Ausgabe 28/2022

Sehr geehrte Kollegen,

wir melden uns endgültig aus den Sommerferien zurück und sehen, dass sich unsere Befürchtungen weitgehend bestätigt haben. Wir hatten uns gleich zweimal außerplanmäßig im August zurückgemeldet, um Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass man der „bear market rally“ nicht trauen kann. Analysten und Fondsmanager haben fortlaufend das Inflationsgeschehen falsch eingeschätzt und schöngeredet. Dass auch eine schwere Rezession ins Haus stehen könnte, wurde in der Investment-Community gar völlig ausgeschlossen. Dafür hagelte es für Jerome Powell reichlich Kritik für seine Anti-Inflationspolitik. Fondsmanagerin Cathie Wood z.B. forderte Powell auf, seinen „Paul Volcker Vorschlaghammer“ endlich beiseitezulegen, da sich die Inflationsgefahren langsam in Luft auflösten. Ein anderer Wallstreet-Veteran beschrieb das Vorgehen Powells als „Brotschneiden mit der Kettensäge“. Die Wut der Wallstreet-Akteure kann man zwar verstehen (das Vermögen der mit Tech-Aktien gespickten Fonds von Cathie Wood hat sich fast vollständig in Luft aufgelöst), aber die Kritik an Powell ist völlig verfehlt. Die Notenbanken haben jetzt nur das begonnen, was sie schon viel früher hätten tun sollen, nämlich der fortschreitenden Inflation mit einer deutlichen Anhebung der LeitzinsenParoli zu bieten“. Die Inflationsbekämpfungsmaßnahmen kommen viel zu spät, um schnell wirken zu können. Wie wir schon seit vielen Monaten befürchtet haben, ist die Inflation gekommen, um zu bleiben.

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